Erstmals konnten am Ende des Schuljahres 2022/23 die Schüler:innen die jeweils gelungenste Arbeit aus dem, Kunstunterricht der Unter-, Mittel- und Oberstufe wählen. Herzlichen Glückwunsch!

KUNSTPREIS UNTERSTUFE

KUNSTPREIS MITTELSTUFE

KUNSTPREIS OBERSTUFE

Alles unter Dach und Fach – die Schüler des das P-Seminars „Abenteuer Architektur“ zeigen die Früchte ihrer Arbeit.

Über ein Jahr lang ging es im P-Seminar unter der Leitung von Kunstlehrer Franz Häuslmeier rund um die Kunst des Bauens.  Nun konnten die beteiligten Schüler im Beisein zahlreicher Gäste ihre Abschlussausstellung eröffnen. Rektor Christian Zitzl sprach einleitende Worte und Kunstlehrer Franz Häuslmeier stellte anschließend die beteiligten Schüler und ihre Baukonzepte vor. Bei den ausgestellten Kleinarchitekturen wurden unterschiedlichste Materialien wie Holz, Zinkblech, Edelstahl, Hartschaum, Papier, Wellpappe, Tetrapacks oder auch PET-Flaschen verbaut. Vorgegeben war lediglich die zu erfüllende Kubatur:  der Archetyp eines Hauses mit Satteldach. Unter den Gästen befand sich neben zahlreichen Lehrern, Eltern und Schülern auch Freyungs 3. Bürgermeister Herr Christoph Endl, Architekt Markus Büttner sowie ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums, der mittlerweile erfolgreich Architektur studiert. Die Ausstellung in der Aula des Gymnasiums zeigt nicht nur die eindrucksvollen Endprodukte, sondern möchte auch Einblick in die oft umfangreichen Planungs- und Ideenfindungsprozesse geben. Denn zahllose Zeichnungen, Modelle und Materialforschungen waren notwendig, um die jeweils optimale Lösung zu erreichen. Auch ein 3D-Drucker war während der Vernissage bei der Arbeit zu beobachten – er spielte beim Entstehungsprozess einer der ausgestellten Architekturen eine wichtige Rolle. Während der Vernissage waren nahezu alle beteiligten Schüler anwesend und man hatte so die Gelegenheit direkt mit  den „Machern“  ins Gespräch zu kommen.

Die Umsetzung der Kleinarchitekturen fand auch mit der Unterstützung von Firmen aus der Region statt. Das P-Seminar bedankt sich!

Franz Häuslmeier (2022)

Anton Kirchmair (*1944 in München) ist freischaffender bildender Künstler und lebt bei Bischofsreut. Im Rahmen einer „Kunstbegegnung“, die durch die Stiftung Wolfstein ermöglicht wurde, besuchten ihn die Schülerinnen des Kunst-Additums.

Raus aus dem Kunstsaal des Gymnasiums Freyung: ein Atelierbesuch und Workshop bei dem Künstler Anton Kirchmair steht auf dem Programm. Die Schülerinnen des Kunst-Additums machen sich mit Kunstlehrer Fred Widl auf den Weg nach Marchhäuser nahe der bayerisch-böhmischen Grenze. Das vorbildlich gepflegte historische Bauernhaus von Anton und Martha Kirchmair liegt in schönster Alleinlage inmitten von Wiesen und Waldstücken, die Herbstsonne kämpft noch mit den Nebelschwaden.

An diesem kalten Oktobermorgen hilft dann eine Kanne heißer Tee in der Essecke bei den Kirchmairs, Finger und Zehen wieder zu erwärmen und sich erst mal ein wenig kennenzulernen. Dann kommt gleich die erste gestalterische Fingerübung: Die Schülerinnen fotografieren frei gewählte Motive rund ums Haus. Gartenzaun, Grashalm, Figur, Landschaft – alle Bilder werden von Toni Kirchmair mit scharfem Blick vor allem auf formale Kriterien hin untersucht, die jeweiligen Schwächen herausgearbeitet und Verbesserungsvorschläge gegeben.  

Nun kommt mehr Körperlichkeit in die Sache, mit szenischen Übungen schlägt Kirchmair den Bogen zur Schauspielkunst: eine alte Gießkanne im Holzschuppen wird zum Requisit und soll als eine „ganz besondere Gießkanne“ angepriesen werden – eine gute Gelegenheit, überzeugendes Auftreten zu erlernen.

Starke Sinneswahrnehmungen gibt es anschließend beim Barfußgehen durch die vom Morgentau noch sehr nassen Wiese, das kostet Überwindung bei den immer noch niedrigen Temperaturen kurz vor Mittag. Solche elementaren Naturerlebnisse sind dem Künstler wichtig, Kirchmair schwärmt in diesem Zusammenhang auch von der beeindruckenden Geräuschkulisse, die man wahrnimmt, wenn man ohne Stirnlampe querfeldein durch den nächtlichen Wald wandert.

Zurück ins gemütliche Waidlerhaus: ein aromatisch duftendes Currygemüse-Reisgericht sowie hauchdünne Zucchinischeiben mit Pinienkernen versprechen Stärkung zwischendurch. Wer Anton Kirchmair kennt, weiß, dass ihm die Kunst, die Sprache, gutes Essen, ein schön gedeckter Tisch, angemessene Kleidung, aber auch die Musik wichtig sind: mit Akkordeon und Gitarre werden - passend zur „Location“ - ein paar Volkslieder angestimmt.

In Anton Kirchmairs Wohn- und Atelierräumen befindet sich natürlich viel Kunst an den Wänden und auf Sockeln. Er führt die Schülergruppe von früheren, teils figürlichen Arbeiten bis zu experimentellen und spielerischen späteren Arbeiten. Sehr leichte und fragile Objekte aus Holz, die an rätselhafte Werkzeuge erinnern, lehnen einfach nur an der Wand – in intensivem Orange. Alle Arbeiten von Kirchmair verbindet eine große Ruhe und Sensibilität, Leichtigkeit (vor allem bei den spielerischen und experimentellen Arbeiten mit Zündhölzern) und gedankliche Tiefe. Beeindruckend ist dabei auch die große Wirkung und Intensität bei stets sehr „sparsamer“ Ausführung, Materialschlachten gibt es keine bei Kirchmair. „Ein Kunstwerk sollte nicht mehr wiegen als ein Butterbrot“, so der Künstler selbst. Da steckt vorbildlich der Gedanke der Nachhaltigkeit, des sparsamen Umgangs mit Ressourcen dahinter. Viele der Bleistiftzeichnungen, Radierungen und Plastiken sind auf der Homepage des Künstlers (www.antonkirchmair.de) zu sehen.

Die Schülerinnen haben auch die Gelegenheit, Kunst zum Anfassen auszuprobieren. Das „Modell Rotstabgitter“ ist ein würfelförmiges Gerüst, das mit rotlackierten Stäbchen streng geometrisch bestückt werden kann. Wenn man es hochhebt, gerät Chaos in die vormals strenge Ordnung. Solche Spannungsfelder interessieren Anton Kirchmair.

Es folgen elementare zeichnerische Übungen mit dem Bleistift (mit geschlossenen Augen schreiben, sieben Striche wie ein Kämpfer auf dem Papier ausführen), die die Routine und das Gewohnte beim bildnerischen Gestalten aufbrechen sollen.

Den Abschluss dieses vielschichtigen Besuchs und Workshops bildet eine kleine inszenierte Abschiedsrede. Sie wird erhöht auf dem Arbeitstisch gehalten, in der alle Anwesenden die individuellen Eindrücke eines intensiven Tages zusammenfassen und sich für die Einblicke in die Kunst und in die Gastfreundschaft von Anton und Martha Kirchmair bedanken.

Fred Widl (2021)

Darum geht es im Fach Kunst: Sich in der Welt der Bilder zu orientieren und sich selbst Bilder von der Welt zu machen, über die Wahrnehmung und eigene bildnerische Produktion die Wirklichkeit mit allen Sinnen immer wieder neu zu erleben, zu verstehen und sich aktiv zu ihr in Beziehung zu setzen.

Wir legen Wert auf Vielseitigkeit bei den traditionellen Techniken: Zeichnung, Aquarell, Malerei, Schriftgestaltung, Drucktechniken und dreidimensionales Gestalten mit Ton oder Holz.

Ergänzend dazu entwickeln die Schüler eigene Perspektiven im Umgang mit Medien: kreatives Arbeiten mit Fotografie, Stop-Motion-Film, Video, digitale Bildbearbeitung (z.B. mit Gimp, OpenOffice Draw), Erstellen von 3-D-Modellen (z.B. mit SketchUp).

Außerdem bemühen wir uns um einen Bezug zum Bayerischen Wald: der Typus "Waidlerhaus", Architekturbesichtigungen in Freyung (z.B. mit  dem Architekten Werner Pauli), Stadtplanung in Freyung, Aspekte des Denkmalschutzes, regionale Werkstoffe Holz (Zusammenarbeit eines Seminars z.B. mit dem Architekten Markus Büttner), Glas, Zusammenarbeit mit Heimatmuseum Schramlhaus, Kontakt zwischen Seminar und lokalen Produktdesignern (z.B. siimple design, Teilnahme an regionalen Wettbewerben (z.B. der Glasfachschule Zwiesel), Teilnahme an Planung der Landesgartenschau Freyung 2023, Einladung oder Atelierbesuch von regionalen Künstler (z.B. Anton Kirchmair) etc.

Diese schöpferische Fähigkeit, die auf Phantasie und Vorstellungsvermögen basiert und mit der der Mensch sich die Welt erschließt, fördert das Fach Kunst in allen Lernbereichen. Es leitet die Schüler zur Differenzierung ihrer Wahrnehmung an, stärkt die Gestaltungspotentiale und erarbeitet eine breitgefächerte Orientierung. Eigenverantwortlichkeit und Flexibilität im Gestaltungsprozess sowie der Glaube an eigene Gestaltungsmöglichkeiten sind eine gute Basis für jetzt und später. Die Schüler erwerben im Unterricht grundlegende Fähigkeiten, die sie für die aktive und mitverantwortliche Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Geschehen benötigen. Für die zunehmend visuell geprägten Kommunikationsformen ist das Lesen und Gestalten von Bildern eine Schlüsselqualifikation.

Kunst als Profilfach ist ein rein praxisorientierter Kurs, der ein möglichst breites Spektrum an verschiedenen Techniken vermittelt. Jedes Halbjahr wird eine praktische Klausur gehalten, in der in einem vorgegebenen zeitlichen Rahmen ein praktisches Werk erstellt werden muss.

An unserer Schule sind seit Jahren kontinuierlich P- und W-Seminare für die Oberstufe eingerichtet. Die Themen und Projekte sind hier meist in den Bereichen Architektur, Produktdesign, Plastisches Gestalten mit Ton, Video und Fotografie angesiedelt. Abschließend entsteht eine Seminararbeit bzw. ein Portfolio und bildnerisch-praktische Arbeiten. 

Die Fachschaft Kunst bietet für Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen jedes Schuljahr einen Wahlunterricht mit unterschiedlichen Themen an. In den letzten Jahren wurde von der Fachschaft Kunst der Wahlunterricht "Flugmodellbau" und "Fotografie" angeboten.

Im Rahmen des Wahlunterrichts sollen den Schülerinnen und Schülern in einer "Werkstatt-Atmosphäre" Zugang zu Techniken, die im regulären Kunstunterricht weniger umgesetzt werden, ermöglicht werden.

Ein Vorteil des Wahlunterrichts ist natürlich auch die geringere Anzahl an Schülerinnen und Schülern.

Besonders interessierte Schülerinnen und Schüler haben an unserem Gymnasium die Möglichkeit schriftlich in Kunst Abitur zu machen, indem sie zusätzlich das Additum wählen. Dieser Kurs ist rein praktisch angelegt. Bereits erlernte praktische Techniken werden hier weiter vertieft oder neue Techniken werden erlernt. Ziel des Additums ist es, die Schülerinnen und Schüler durch ein möglichst breites Spektrum an Techniken und durch intensives Üben auf ein gestalterisch sehr hohes Niveau zu bringen und auch optimal auf den praktischen Aufgabenteil des Abiturs vorzubereiten. Immer wieder wählen ehemalige Kunst-Additums-Schüler später auch gestalterische Studiengänge, was die Kunstlehrer dann natürlich sehr freut...

Kunst-Maschine

Hilfe - ein Grundfarben-Monster!

Altgriechische Vasen

Money, money, money - selbstgestaltete Geldscheine

Diese Römer - immer hatten sie einen passenden Spruch parat! - Lateinische Redensarten

Erzählen mit Bildern - Comic-Strips mit eigenen Geschichten

Fancy Fashion Made in FRG - Selbstbedruckte T-Shirts und Taschen

Das einsame Haus (Bleistiftzeichnungen frei nach Alfred Kubin)

Gesichter der Macht: Trump, Putin - mit effektvoller Tonwerttrennung

Surreale Bildwelten

Selbstporträt mit Gegenstand (Bleistift, A3)

Möbel, Bleistift, A3

5-Minuten-Landschaften (Wasserfarbe)

Experimentelle Linoldrucke

Designmodelle und Zeichnungen zum Thema "Haarentfernung"

Zeichnungen zum Themenbereich "Minimal Housing"

Franz Häuslmeier

Fred Widl